Überzüge, Firnisse auf den Gemälden
Was ist Firnis und wie geht er ab?
Der Gemäldefirnis:
Der Begriff steht im Bereich der Kunstgeschichte und Kunsttechnologie als Sammelnahme für transparente, filmbildende Überzüge von Gemälden und Holzskulpturen.
Die Firnisschicht ist die letzte Schicht die vom Künstler oder Restaurator aufgetragen wird. Sie hat 2 Aufgaben, dient der Intensivierung der optischen Wirkung einer Malschicht und dem Schutz vor klimatischen Einflüssen.
Verliert ein klarer, durchsichtiger Firnis im Laufe der Zeit sein ursprüngliches Erscheinungsbild spricht man von den oben genannten Phänomenen. Dank der modernen Techniken können heute fast alle Schäden behoben werden.
Als Gemäldefirnisse eignen sich Filmbildner, die in gelöster Form aufgetragen werden und durch verdunsten des Lösemittels einen festen Film bilden.
Firnisse haben zum einen die konservatorische Funktion, die Malschichten eines Gemäldes vor den schädigenden Einflüssen der Umgebung – wie z.B.:Luftverschmutzungen, Sauerstoff, Lichteinstrahlung sowie mechanische Beanspruchung zu schützen. Zum anderen nehmen sie auf das ästhetische Erscheinungsbild eines Gemäldes Einfluss. Sie verleihen der Mailschichtoberfläche Glanz und steigern die Leuchtkraft der Farben.
Die Firnisschicht sollte im Idealfall folgenden Anforderungen gerecht werden:
transparent farblos sein
-gute Alterungseigenschaften aufweisen
-keinen alterungsbeständigen Farbveränderungen unterliegen
-wieder entfernbar sein ohne Gefährdung der Malschicht
-gute Haftung zu Malschicht ausbilden
-gute optische Eigenschaften aufweisen
-gute mechanische Eigenschaften und ausreichende Elastizität besitzen
-und unempfindlich gegenüber Luftfeuchtigkeit sein
Einen Harz der alle Anforderungen an einen idealen Gemäldefirnis erfüllt, gibt es bislang noch nicht.
Es besteht die Möglichkeit natürliche und synthetische Harze zu verwenden und dieser selber einzusetzen. Ich persönlich stelle für jedes meine Objekte einen möglichst optimalen Firnis her. Hier wird auch der Glanz durch die Konsistenz beeinflusst.
Firnisabnahme:
Darunter versteht man das Entfernen einer oder mehrerer vergilbter Firnisschichten. Die Firnisabnahme gehört zu den schwierigsten und umstrittensten restauratorischen Maßnahmen. Sie ist mit Risiken für die Malschicht verbunden und verändert das Aussehen des Gemäldes. Eine Firnisabnahme sollte gut überlegt und fundiert werden! Ist natürlich vom Objekt, dem Auftraggeber und dem Wunsch des Besitzers abhängig. Es bedarf im Vorfeld gründliche Tests auf die Löslichkeit des Überzug.